Dicke Luft unterm Christbaum?
3 goldene Regeln, mit denen Du Stress und Streit zu den Feiertagen vermeiden kannst.

Einleitung

Wer hat das noch nicht erlebt? Alle wünschen sich ein paar unvergessliche, wunderschöne Festtage. Doch was passiert? Kaum soll es los gehen, verpestet dicke Luft unausgesprochen die Atmosphäre unterm Christbaum. 

Betriebsame Hektik, die nun einmal mit den Festvorbereitungen -insbesondere kurz vor dem Fest- so klassisch einher geht, führt dazu, dass man wenig Zeit hat, nun auch noch alte Streitthemen zu erörtern. Also wird das getan, was man meistens tut: Alle ignorieren das Unausgesprochene und tun so, als ob „Friede , Freude, Eierkuchen“ sei. Doch unterirdisch brodelt es weiter. 

Vielleicht geht es Dir selber nicht so gut, wie es Dir gehen sollte, denn Corona macht Angst und bringt Trübsal und Frustration. Nicht selten sind es Geldsorgen, weil keiner weiß, wie es weiter gehen soll. Das macht unsicher und lässt die Nerven blank liegen. 

Zum Fest trudeln Eure Kinder, Freunde, Verwandten oder anderen Gäste ein, bringen auch noch ihre eigenen Themen und  Stimmungen und Unsicherheiten mit. 

Vielleicht klappt es und sie wirken wie ein Katalysator und alles geht gut und der Streit und die Dicke Luft bekommen eine kleine Auszeit.

Doch auch hier kommen gerade am Fest der Liebe dann auch nicht selten die Gefühle der Traurigkeit, der Frustration und der Hoffnungslosigkeit auf, eben weil Du es gerade bei einem solchen Fest noch krasser als ohnehin schon spürst, dass da einiges in Schieflage ist und vielleicht das Pulverfass, auf dem Du oder sogar ihr beiden in Eurer Partnerschaft sitzt, mal endlich entschärft und fachmännisch entsorgt werden sollte…

Hier bekommst Du drei goldene Regeln, die Dir dabei helfen könnten, Weihnachten rund herum entspannt zu erleben.

Erste goldene Regel: Die Planung

Finde konkret heraus, was Du brauchst, damit das Fest für Dich stressfrei, konfliktfrei und gelungen ist.

1. Nehme Dir vielleicht einen Kalender zur Hand und markiere Dir alle Tage rund um Weihnachten und Silvester, die Du auf jeden Fall besonders und positiv heraus gehoben aus Deinem sonstigen Leben erleben möchtest. 
2. Konzentriere Dich nun auf einen Festtag, der für Dich besonders wichtig ist und den Du auf jeden Fall in Frieden und wunderschön erleben willst. 
3. Gönne Dir nun einen Augenblick Zeit und Ruhe und male Dir Dein inneres Bild von einem gelungenen Weihnachtsfest und insbesondere von diesem konkreten Weihnachtstag in Deinen schönsten Farben aus.
   Wenn Du dieses Bild in Dir entstehen lassen kannst, dann  nehme in Deinen Gedanken  Platz in diesem Geschehen. Suche Dir Deinen Platz und setze Dich dort hin und verweile dort.
   Wer ist vielleicht ebenfalls an diesem Festtag mit in diesem festlich geschmückten Raum?
   Was siehst Du dort?
   Was hörst Du dort?
   Welche Töne dringen an Dein Ohr?
   Was sprichst Du vielleicht?
   Was spürst Du?
   Was empfindest Du?
   Was fühlen Deine Hände, Deine Füße, Dein ganzer Körper?
   Wie fühlst Du Dich an?
   Wie fühlst Du Dich?
   In welcher Stimmung bist du, wenn Du an Deinen optimalen, wunderschönen gelungenen Weihnachtstag denkst?
   Wie geht ihr da alle mit einander um?
   Wie verhälst Du Du Dich und wie verhalten sich die anderen Personen im Raum?
   Male es Dir in den schönsten Farben, die Du hast, aus. Lasse alles wie vollkommen real in Dir aufsteigen und spüre, wie es sich für Dich anfühlt. Genieße dieses Empfindungen, die Du jetzt vielleicht hast.
4. Schreibe sie Dir auf. Wenn sich keine Empfindungen bei Dir einstellen, ist es auch ok, dann schreibe Deine Gedanken auf, die Dir jetzt durch Herz und Sinn gehen, während du an dein optimales Weihnachtsfest denkst.
5. Beende diese Übung sehr bewußt und verabschiede Dich in Deinem Tempo wieder von Deinem absolut gelungenen Weihnachtswunsches. Du gehst in Gedanken nun allmählich wieder ins Hier und Jetzt zurück, doch schaust Du Dir nun bewußt alle einzelnen Schritte an, die dazu  geführt haben, dass dieses Fest in Deiner Vorstellung so unbeschreiblich schön und gelungen für Dich geworden ist.

Und jetzt kommt ein bisschen Arbeit auf Dich zu:
Notiere Dir alles, was an äußeren Dingen zuvor notwendig war, damit Du dieses schöne Fest erleben konntest.
Schritt für Schritt gehst Du vom Fest ausgehend alles haarklein durch und notierst Dir alle äußeren Abläufe.
Somit steht jetzt Deine äußere Planung grob für diesen großen schönen Tag fest.

Schreibe also alle Handgriffe und Tätigkeiten auf, damit der Raum so schön erstrahlen kann. Was mussten dafür für Dinge geschehen? Welche Vorbereitungen für das Essen, die Geschenke, für die Stimmung waren nötig, damit dieses Fest so schön gelingen konnte?

Mit dieser Übung kannst Du jede Menge Stress für Dich aus den Vorbereitungen nehmen und Dir Deine Nerven schonen.  Denn eine gute bis sehr gute Planung  ist reines Gold, im Trubel der Festtagsvorbereitungen. Plane einfach alles, was jetzt noch zu tun ist und plane es so, dass auf jeden Fall alles rechtzeitig vor dem Fest fertig ist. Plane allerdings auch in machbaren Schritten.

Der Tag hat nur 24 Stunden. Alles, was Du also nicht fertig bekommen kannst, solltest Du nach Wichtigkeitskriterien überdenken und nicht so Wichtiges im Zweifel weg lassen. ( Manches lässt sich auch zwischen den Jahren gut umsetzen, wie beispielsweise aufwändiges Backen oder Kochen).

Überlege genau, welche Menschen dabei helfen, das Fest vorzubereiten. Starte eine sehr detaillierte Vorplanung, welche Arbeiten von anderen Familienmitgliedern erledigt werden könnten. Lasse Deinen Lieben allerdings genug Freiraum mitgestalten und mitplanen zu können. Es geht hier vorerst um eine grobe Richtung, eine grobe Struktur, die es dann durch alle, die es angeht, gemeinsam auszufüllen sein wird. 

Sodann, und jetzt bist Du ja schon ein bisschen darin geübt: kannst Du Dich daran begeben, einmal zu erspüren, was Du alles im Vorfeld erleben, denken, fühlen, hören, sprechen, schmecken, tasten, riechen und tun möchtest, damit es ein gelungenes und für Dich optimales Fest wird. 

Du verfügst nun über ein inneres Bild davon, wie Dein optimaler Weihnachtstag konkret aussehen könnte. Du weißt, wie Du ihn persönlich erleben  möchtest und wie Du ihn mit allen Sinnen und konkreten Abläufen vorbereiten kannst.  Mache dieses innere Bild nun sichtbar und schreibe alles auf, was Dir hierzu durch Herz und Sinn geht. Schreibe alles so, wie es aus Dir heraus fließen will, für Dich auf. Achte hierbei weder auf Deine Rechtschreibung noch auf einen schönen Satzbau. Schreibe einfach so lange alles auf, wie es fließt. Wenn Du nicht schreiben magst, so versuche, einen anderen für Dich stimmigen Ausdruck zu finden. In jedem Fall versuche jedoch, Deine Gefühle und Bedürfnisse konkret zu benennen und laut auszusprechen, so dass Du Dich selber sprechen hören kannst.

Wenn Du mit dieser Übung fertig bist, kannst Du nun übergehen zur goldenen Regel Nummer 2.

Zweite goldene Regel: Das Paargespräch

Lade Deinen Partner  dazu ein,  sich vorzustellen, wie für ihn ein optimales Weihnachtsfest aussehen würde.  Du kannst ihn ja entsprechend Deinen eigenen neuen Erfahrungen entsprechend inspirieren.  Gebe deinem Partner ebenso viel Zeit, wie Du selber sie Dir genommen hast , um Dir Klarheit zu verschaffen über den optimalen Ablauf dieses Weihnachtsfestes. 

Vereinbart eine Zeit, zu der ihr Euch zeitnah in ruhiger Atmosphäre zusammen setzt und Euch nun gegenseitig erzählt, wie für jeden von Euch ein optimales Fest aussieht und was geschehen müsste, damit es auch tatsächlich so wahr wird.

Meistens verfällt man schnell in den Modus, sich zu berichten, was auf keinen Fall passieren darf, welches Verhalten vermieden werden sollte.  Das lässt sich  leider kaum vermeiden, lenkt allerdings den Blick oftmals hin zum Problem  und nicht hin zur Lösung. 

Wenn dies passieren sollte, während ihr mit einander sprecht, so vereinbart bewußt, dass ihr diese Problempunkte umwandeln wollt in:

“Womit möchte ich nun bewußt aufhören und
womit möchte ich nun bewußt neu beginnen?”

Schreibt hierzu die zentrale Sache jeweils auf ein Stück Papier und unterschreibt es jeweils auch. Das ist Eure Selbstverpflichtung Euch selber gegenüber.Diese Erklärung soll jeder von Euch sich so hin legen, dass er sie mehrfach täglich lesen kann. 

Hilfreicher ist die konstruktive Fragestellung: 

• Was möchte ich tun, um dieses konkrete Weihnachtsfest glücklich zu erleben? (Handlung ganz konkret bezeichnen) 
• Was möchte ich lassen

• und was wünsche ich mir von Dir, lieber Partner, liebe Partnerin, dass Du tust? (Handlung ganz konkret bezeichnen) 

• und was wünsche ich mir vielleicht von Dir, was Du konkret lässt?

Die goldene Regel für ein gemeinsames Gespräch besteht darin, den anderen ernst zu nehmen, ihm zuzuhören und ihn tatsächlich verstehen zu wollen. 

Es geht vor allem für ein Fest wie Weihnachten darum, sich auf die Liebe zurück zu besinnen, die der Urgrund unseres Lebens und unserer eigenen Beziehung ist und von diesem Urgrund her das Gespräch zu führen und in die Umsetzung zu gehen. 

Es ist so viel einfacher, miteinander zu sprechen, wenn man sich selber darüber bereits Klarheit verschafft hat, was man will und wie man fühlt, denkt und handelt. 

Wichtig ist, dass für jeden der oben genannten Gesprächspunkte ein klarer Gesprächsablauf vorher definiert wird. Quasi wie die Spielregeln bei jedem Brettspiel sprecht ihr kurz über die Spielregeln eures Gespräches und einigt Euch bewußt darauf. 

Das bedeutet, dass das Gespräch immer folgenden Ablauf hat:

Erst definierst Du die Fragestellung, also beispielsweise: 

Wie sieht in Deiner Wunschvorstellung Dein optimales Weihnachtsfest aus?

Ihr sprecht darüber, zuerst der Eine dann der Andere. Einander aussprechen lassen, bewußt zuhören, sich bewußt auf das einlassen, was der Partner jeweils zu sagen hat.

Erst dann: Verständnisfragen stellen. Keine Meinung äußern, es sei denn, man wird danach gefragt. 

Was möchte ich tun, um dieses Weihnachtsfest glücklich zu erleben?

Dann erzählt Dein Partner Dir, was er tun möchte um sein optimales Weihnachten glücklich zu erleben. und umgekehrt. und so weiter. 

Wenn ihr dieses Gespräch führt, geht es vielleicht darum, Verabredungen zu treffen, die jeder von Euch beiden gerne einhalten möchte.  

Dritte goldene Regel: Die Verabredung

Bitte entschleunige das Geschehen. Das bedeutet, gönne Dir und Deinem Partner eine Verschnaufpause. Das bisher gesprochene Wort muss erst einmal in der Seele ankommen und verdaut werden können. Geht gemeinsam oder getrennt spazieren oder gönnt euch einfach eine zwischen euch zu verabredende längere Gesprächspause. In dieser Pause könnte sich jeder von Euch ja schon einmal in Ruhe überlegen, was er bereit ist, für sich selber und auch dem Partner zuliebe zu tun, damit das Weihnachtsfest für jeden von Euch auf seine eigene Weise gelingen kann. 

Es kann sein, dass Du und Dein Partner völlig unterschiedliche Vorstellungen davon habt, was zu einem gelungenen Fest unbedingt dazu gehört. Auch hier hilft es, mit einander zu reden und einander gut zuzuhören. 

Nehmt Euch nicht zu viel auf einmal  vor. Die Politik der kleinen Schritte führt sicher zum Ziel. Kleine Schritte bestehen darin, Neues behutsam in die Beziehung hinein zu flechten. Nur so geschieht eine Veränderung, die sanft und unter Einbeziehung des Partners stattfindet. Es ist hierbei unerlässlich, mit einander auch darüber zu sprechen, wie die neue Art mit einander zu sprechen, dem Partner und einem selber gefällt und was auch hier gut ist und beibehalten werden könnte und was vielleicht bei Euch beiden nicht so gut funktioniert und deshalb verändert  werden sollte. 

Seid mild mit einander, wenn es bei der Umsetzung dann doch wieder dazu kommt, dass Du selber oder Dein Partner in alte Muster zurück rutscht. Wir sind alle nur Menschen und keine Maschinen. Es ist ganz normal, dass alte „Gewohnheiten“ und „Trigger“ sich erst dann vollständig auflösen, wenn man dies täglich mehrfach trainiert und komplett verinnerlicht. 

Sprecht im Vorfeld nun häufiger als bisher miteinander und tauscht Euch ständig (mindestens einmal am Tag) über die Festtagsvorbereitungen aus. Aktiviert soweit Ihr Euch auf ein gemeinsames  inneres Wunschbild einigen konntet dieses Wunschbild täglich neu und erzählt einander davon. Lasst Euch also an Eurem inneren Wunschbild teil haben und steuert es nun gemeinsam an. Feiert zwischendurch Erfolge, wenn bereits die Vorbereitungen deutlich ruhiger und entspannter laufen als bisher. Feiert vor allem wenn ihr gemeinsam tatsächlich Euer gemeinsames Fest zelebriert und freut Euch an allem, was gelungen ist. 

Mit allem, was vielleicht gleichwohl noch Wünsche offen lässt, geht unbedingt gelassen um, denn wir sind alle unperfekt und es sollte sich allmählich auch herum gesprochen haben, dass das neue “Perfekt” ebendieses völlige Unperfekte ist.

Bei mir zuhause mache ich beste Erfahrungen damit, mir auch nach einem Fest immer genau aufzuschreiben, was gut gelaufen ist und was suboptimal war und beim nächsten Mal bedacht und von Anfang an anders gemacht werden müsste.

Ich habe einen Ordner angelegt, in den ich mir meine Notizen hinein hefte. Das ermöglicht mir, über Jahre genau zu sehen, was es beispielsweise in den Vorjahren zu Essen gab oder wer welche Geschenke bekam oder welche Abläufe optimiert werden müssten. (Das betrifft bei uns meistens die Einkäufe, denn viele Einkäufe können deutlich früher stattfinden, so dass man kurz vor dem Fest nur noch das Frische hinzukaufen muss, was deutlich stressfreier ist.)

Was die Themen und die Gespräche anbelangt, die immer wieder zu Diskussionen und Zündstoff führen, habe ich auch eine Liste angelegt, denn die Themen wiederholen sich tatsächlich oftmals mit dem Fest (wie zum Beispiel die Suche nach bestimmten wichtigen Dingen wie Christbaumständer, Batterien, Ersatzkerzen und Ähnlichem…).

Mir ist bekannt, dass Alkohol ein zentrales Reizthema zu den Festtagen ist. So könnte im Vorfeld thematisiert werden, dass der Alkoholkonsum im Rahmen des Üblichen bleiben soll, um Ausfallerscheinungen von Vornherein zu verhindern. Bei pathologischen Alkholsuchtproblemen sollte unbedingt eine Suchtberatungsstelle eingeschaltet werden bzw eine Selbsthilfegruppe besucht werden, die Betroffenen wie Angehörigen rasch Hilfe bietet. 

Kommt es während der Feiertage zu größeren Problemen, ist die Telefonseelsorge mit Telefon und Chat- Diensten eine sehr gute Anlaufstelle, die 24/7 erreichbar ist. 

In meiner Facebook Gruppe ist ebenfalls die Möglichkeit zum vertrauensvollen Austausch gegeben.

Ich wünsche Dir und Deinem Partner nun eine gesegnete Weihnachtsvorbereitung und stress- und konfliktfreie Weihnachtstage! 

Deine Evelyn

PS:

Ich biete vom 3.-7.1.2021 einen kostenfreien Workshop morgens von 11-12 Uhr an, mit dem ich Dich (und auf Wunsch auch Deinen Partner) in die Geheimnisse der achtsamen Kommunikation einweihe, so dass Du dauerhaft stressfrei und konfliktresistent Dein Leben und Deine Partnerschaft genießen kannst. 

Nähere Infos ab sofort unter

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