Begegnungen, die dankbar machen können
Überblick
Ich gönne mir neben dem Aufbau meines online-business einen kleinen wundervollen Kurs bei Monika Stolina-Wolf. Sie gibt in diesem ihre schönsten Weisheitsgeschichten preis.
Impuls
Wir Teilnehmer werden von ihr mit einem Impuls in den Tag geschickt. Der erste Impuls besteht darin, zu überlegen, wofür ich dankbar bin.
Monika hat hierfür eine wunderbare Methode empfohlen, nämlich das Clustern. Du schreibst das Kernwort in die Mitte und lässt es dann drum herum förmlich“explodieren“, so Monikas Worte. Damit meint sie, dass um das Wort herum ganz viele neue Worte sich in einem intuitiven Brainstorming ganz automatisch auf das Papier schreiben lassen.
Abgesehen davon, dass ich sehr viele Dinge habe, vor allem viele liebe Menschen um mich herum habe, für die ich sehr dankbar bin, hat mich diese Methode zu einer Geschichte geführt, die ich eigentlich schon längst vergessen hatte.
Vorgeschichte
Sie hat sich in Freiburg vor vielen Jahren ereignet.
Ich gehe für mein Leben gerne in Kirchen. Das hat dazu geführt, dass mich meine Kinder immer dann, wenn eine Kirche am Weg lag, ablenkten. Ich sollte möglichst gar nicht mitbekommen, dass wieder eine Kirche zu besichtigen wäre.
In Freiburg war ich jedenfalls in einer Kirche und verbrachte darin einige Zeit der Stille und Meditation. Beim Ausgang befand sich ein Körbchen, wo man gratis oder gegen Spende kleine ovale Blechmedaillen mitnehmen konnte, die man auch als Anhänger tragen konnte. Darauf abgebildet waren Maria und viele Sterne.
Bei solchen Sachen bin ich immer vom Stamme „Nimm“ und packte mir eine in die Hosentasche.
Begegnung
Am Ausgang vor der Kirche wurde ich von einem Straßenclown angebettelt. Er kam, stellte sich vor mich, wir schauten uns kurz in die Augen und er hielt seine Hand auf.
Kurzerhand griff ich in meine Taschen und legte in die eine Handfläche eine silberfarbene Geldmünze und in die andere das soeben mitgenommene Marienmedaillon.
Ich überließ ihm die Wahl.
Veränderung
Er veränderte sich plötzlich, wurde innerlich still.
Er schaute mir tief in die Augen.
Irgendwas hat ihn sehr tief innerlich berührt.
Er nahm ohne zu zögern die Marienmedaille, und ging dann wortlos fort.
Dankbarkeit
- Ich bin dankbar, dass ich mich heute an diese Begegnung wieder erinnere. Es war eine sehr anrührende Situation und ich durfte miterleben, dass da etwas sehr Besonderes und Zentrales mit diesem Clown geschehen ist.
- Ich bin dankbar, dass er mich angesprochen und sich diese Begegnung daraus entwickelt hat.
- Wofür war er dankbar?
Das bleibt sein Geheimnis.
Ich habe an diesem Tag durch diese Begegnung verstanden, was damit gemeint ist, dass „Geben seliger ist als Nehmen!“. Beim Nehmen der Medaille hatte ich nicht dieses weite Herz, das ich spüren konnte, als ich es ihm weiter gegeben hatte.
Ohne dass es mir so recht bewußt war, habe ich durch das Geben jemandem anderen etwas sehr Wichtiges zukommen lassen. Etwas, was keinen Geldwert hat und zugleich durch Geld nicht zu kaufen ist. Etwas, dass diesen Clown in seinem Herzen berührt hat und was ihm wichtiger war, als ein Mehrwert, für den er sich etwas Schönes zu Essen hätte kaufen können.
Ich bin dankbar, dass der Clown mich angebettelt hat. Eine Situation des Kairos hat sich dadurch entwickeln können.
Damit wurde ich schließlich auch selber reich beschenkt. Ich trage diesen reichen Erinnerungsschatz nun für immer in meinem Herzen.
Du hast so schön, in einfühlsamen Worten, die Begegnung von Herz zu Herz beschrieben. Ein wunderbarer Artikel.