Der 35. Mai
Über das Buch, unser Gehirn und den Sinn und Unsinn unserer Kreativität.
Es ist noch gar nicht so lange her, da las ich das Buch von Erich Kästner: Der 35.Mai.
Es wurde im Jahre 1932 veröffentlicht, ist aber unübertroffen das originellste und kreativste Buch, das ich kenne.
Es ist eines meiner absoluten Favoriten der Kinderliteratur und kein Buch hat meine Phantasie so beflügelt, wie genau dieses Buch.
Du kennst es gar nicht? Nun, es ist ja auch nie verfilmt worden und führt deshalb aktuell noch ein Schlummerdasein bei viel zu vielen Menschen.
Der Inhalt ist kurz erzählt:
Ein kleiner Junge namens Konrad besucht regelmäßig seinen ziemlich durchgeknallten Onkel Ringelhuth. Und er soll einen phantasievollen Aufsatz über die Südsee für die Schule schreiben.
Denn- so lautet meine höchst persönliche Erklärung: Der Salat hat sein Herz in seinem Kopf. Und es gibt Menschen, die Gefühle eher denken als wirklich spüren. Kopfmenschen eben. Und es gibt Herzmenschen. Die haben ihr Herz dort, wo es üblicherweise verortet wird und offensichtlich hin gehört: Am rechten Fleck.
Konrad scheint zu den Kopfsalat-Menschen zu gehören. Er liebt Zahlen und kann gut rechnen. Sein Onkel Ringelhuth ist eher das Gegenteil. Ziemlich verrückt, spontan und kreativ.
Unterwegs mit dem Onkel treffen sie auf ein Pferd.
Später zu Hause in der Wohnung des Onkels klopft es plötzlich an der Haustür und dieses Pferd steht vor der Tür.
Sie lassen es herein und es stellt sich heraus, dass dieses Pferd sprechen kann. Das Pferd heißt Negro Kaballo und als Trio sind die drei ein unschlagbares Team!
Eine abenteuerliche Reise in die Südsee beginnt in einem Wandschrank im Flur.
Kaum ein Buch ist zu toppen, was Fantasie anbelangt und wenn du kannst, so beschaffe dir gerne dieses Buch und lese es selbst.
Kreativität hat ihren Sitz in unserer rechten Gehirnhemisphäre. Links sitzt das eher Strukturierende sowie unser Zahlen-, Daten-, Fakten- Gehirnteil, unsere rationale Ebene. Sie unterstützt uns in unserem Logischen und analytischen Denken.
Man sagt auch, dass dass die rechte Gehirnhälfte eher die weibliche Seite in uns repräsentiert und dort viel Kompetenzen zu finden sind, die dem Weiblichen zugeschrieben sind. Die linke Gehirnhälfte wird eher den männlichen Attributen und Kompetenzen zugeordnet.
Insoweit finde ich es sehr spannend, dass jeder Mensch männliche und weibliche Anteile in sich trägt und dass wir sie niemals nur einem Geschlecht zuweisen sollten.
Kreativität, Intuition, Emotion: So spannende Felder. Darin liegt ebenso viel Musik wie im Feld der Logik, der Struktur und der Sachlichkeit.
Unsere rechte Gehirnhälfte ist verantwortlich für unsere Körpersprache, Bildersprache, Spontaneität, Neugier, Spielen, Risiko, Kunst, Kreativität, Tanz, Musik, ganzheitliche Zusammenhänge, Raumempfinden, räumliches und bildhaftes Denken.
Unsere linke Gehirnhälfte (rationale Ebene) unterstützt uns bei Fakten, Logik und analytischem Denken.
Die meisten Menschen wissen nichts davon, dass unsere Kompetenzen auf beide Gehirnhälften verteilt sind. Sie leben entweder die eine Seite oder die andere.
Insoweit ist es sehr wichtig, sich immer wieder klar darüber zu werden, dass wir sehr gut daran tun, regelmäßig unsere andere Gehirnhälfte zu besuchen und wertzuschätzen.
Besonders klug ist es, wenn Menschen dafür sorgen, dass ihre beiden Hälften gut zusammenarbeiten und sich ergänzen.
Das bedeutet, dass man ab und an – am Besten regelmäßig – mal was anders machen sollte und die eingefahrenen Gleise der neuronalen Vernetzungnen verlassen und neue Vernetzungen entstehen lassen sollte.
Wie geht das?
Ganz einfach!
Einfach mal was ganz anders machen!
Der emotionale Typ sollte sich ab und zu mit etwas ganz Logischem beschäftigen, wie mit Zahlenrätseln. Oder mit Kombinationsaufgaben, die logisch aufgebaut sind. Sich immer wieder rückbesinnen, dass Zahlen, Daten, Fakten zentral im Leben sind und Stabilität und Sicherheit geben können.
Wer bewußt die linke Gehirnhälfte aktiviert und anregt, schärft sein Analytisches Bewußtsein und entsprechende Analysefähigkeiten. Ein Buch zu lesen, das anspruchsvoll ist, einen philosophischen Hintergrund hat und dazu einlädt, sich auf eine alte Form des Denkens oder Schreibens einzulassen:
Ist sicher ein großer Schritt aus der eigenen Komfort – Zone, doch hilfreich.
Wer bewußt die rechte Gehirnhälfte anregt, hört am besten Musik oder noch besser: macht selber welche. Tanzt, malt, schreibt kreativ (ohne Chat- GPT oder ähnliche technische Bots).
Wer seine rechte Gehirnhälfte anregt, hat sein Herz im Kopf und lässt es zurück in seine Brust wandern, dort hin, wo es ja eigentlich hingehört.
Die Lehrer von dem kleinen Jungen aus dem 35. Mai wussten dies offenbar schon lange, bevor die Neurowissenschaft jedem Menschen zugänglich wurde.
Was hat das nun mit dir und deiner Liebesbeziehung zu tun?
Schau einmal genauer hin und spüre in dich hinein:
Welchen Anteil lebst du in deiner Beziehung aus?
Deinen männlichen Anteil?
Bist du in deiner Beziehung eher im männlichen Pol und der männlichen Gehirnhälfte unterwegs oder in deinem weiblichen Pol und deiner weiblichen Gehirnhälfte?
Magst du dich auf den Weg machen, um wie Konrad die eigene Phantasie und Kreativität zu entdecken? Oder könntest du etwas Bodenhaftung gebrauchen und Erdung, und möchtest du dich bewusst darin üben?
Ich finde, dass dies eine sehr spannende Frage ist, die niemals pauschal beantwortet werden kann, sondern immer nur situationsbedingt.
Wenn du dir eine Situation mal ganz konkret anschauen möchtest, weil du vielleicht den Eindruck hast, dass du und dein Partner da stets und ständig aneinander knallt, dann buche dir den Kommunikations- und Konflike- Workshop bei mir. Gönne dir 14 spannende gemeinsame Stunden mit mir und anderen in einer exclusiven Kleingruppe im Online-Zoom-Meeting, um nicht nur dieser Frage nachzuspüren, sondern um heraus zu finden, wie du das verändern kannst.
Übrigens:
Wer in der Lage ist, die eigenen beiden Gehirnhälften stets miteinander auszubalancieren, befindet sich in einem seelischen Gleichgewicht.
Was glaubst du, welche Konsequenzen das für dich und deine Liebesbeziehung haben könnte, wenn es dir gelingt, deine beiden Gehirnhälften gegen einander gut auszugleichen?
