Was ist der Unterschied zwischen einer Lebensvision, einer Paarvision und einer Bucketlist?

Lebensvision

Meine Definition lautet:

Eine Lebensvision ist ein Entwurf vom eigenen zukünftigen Leben, der alle Lebensbereiche umfasst.

Paarplan

Hierbei sind diese Bereiche individuell festzulegen, je nachdem was jedem Einzelnen speziell wichtig ist. 

Bereiche können beispielsweise sein: 

Jeweils ausgehend vom Ist- Zustand im Hier und Jetzt wird eine Bestandsaufnahme durchgeführt folgende Fragen Bereich für Bereich geklärt:

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  1. Wie denke ich denn grundsätzlich über den konkreten Bereich? Beispielsweise meine Gesundheit und Fitness?
  2. Wie fühle ich mich aktuell und was lebe ich in Puncto Gesundheit/ Fitness bereits aus?
  3. In welche Richtung soll sich mein Leben für mich entwickeln?
  4. Mein Warum: Was ist meine innere Motivation, diese Veränderung zu wünschen?
  5. Strategie: Was muss ich alles tun, damit das, was ich mir vorstelle, tatsächlich eintreten kann?

Wenn man sich eine Lebensvision in einem bestimmten Lebensbereich erstellt und wirklich will, dass sich hier eine Veränderung im Sinne einer deutlichen Verbesserung im Verhältnis zum aktuell erlebten Zustand einstellt, so wird man sie erreichen. Das gilt selbst dann, wenn die einzelnen Zwischenschritte überhaupt noch nicht klar umrissen und durchdacht sind.

Wichtig ist, dass man seinen Focus auf dieses Ziel legt. Dann steuert man es fast schon im Autopilot- Modus an und kommt Tag für Tag seinem Wunschergebnis näher. 

Paarvision

Eine Paarvision oder auch ein Paarplan besteht darin, das zunächst jeder Partner die oben genannten Phasen 1-5 für sich alleine durchläuft.

Dann unterhalten sich die Partner in ruhiger und entspannter Atmosphäre jedes Mal sofort über die einzelnen Phasen und tauschen sich darüber aus. 

Die goldene Regel liegt bei 45 Minuten bis maximal 1 oder 1,5 Zeitstunden. Optimal ist es, wenn es dem Paar gelingt, innerhalb einer Zeitstunde beide Lebensvisionen zu besprechen und sich dann am nächsten Tag eine weitere Stunde zu nehmen, um die gemeinsame Paarvision mit einander zu besprechen. 

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Eine Paarvision basiert also auf den einzelnen Lebensvisionen der Partner.

Vision

Eine Vision ist die konkrete Formulierung eines Zustandes in der Zukunft. Diese Formulierung beinhaltet insbesondere den konkreten Zeitpunkt, also:

Wo will ich/wollen wir stehen, in einem, fünf oder zehn Jahren, als Paar oder jeder einzeln.

Es geht bei der Lebensvision tatsächlich darum, selber SchöpferIn des eigenen Lebens, der eigenen Zukunft zu werden und nicht darauf zu warten, bis einem etwas zufällt. 

Die Lebensvision lädt dazu ein, in die eigene Schöpferkraft zu gehen und tatsächlich nichts dem Zufall zu überlassen, sondern wirklich selbst und bewußt die eigene Zukunft aktiv zu gestalten und vor allem die Weichen in die entsprechende Richtung zu lenken. 

Bei der Lebens- und auch der Paarvision geht es darum, den groben Fahrplan – die Richtung – in die die Beziehung sich entwickeln soll  abzustecken. Details ergeben sich von selbst und eine minutiöse Planung bis ins kleinste Detail ist nicht nötig und sogar kontraproduktiv. Man sollte für sich die grobe Richtung klar haben, die Details allerdings durchaus auch dem Universum überlassen. Ich sage immer: Der Geist braucht Raum zum Atmen und wirken! 

Schaffen gegenüber Machen

Du bist SchöpferIn Deines Lebens, Deiner Zukunft. Du schöpfst aus der Fülle Deines Seins und Deines Herzens. Somit schöpfst Du immer aus Deiner eigenen inneren Fülle.  

Du bist keine „MacherIn“ und musst auch nicht „schaffen“, im Sinne von schwer arbeiten…

Eine Macherin arbeitet aus dem Mangel und der Mühsal heraus. Das „Machen“ oder „Schaffen“ ist anstrengend, das Schöpfen ist immer ein spielerischer Spaziergang.
Das Machen und Schaffen ist mit Anstrengung und vielleicht auch innerer Getriebenheit verbunden.
Das Schöpfen ist mit innerer Kreativität und unbeschreiblicher Freude und Leichtigkeit verbunden. 

Die Lebens- und Paarvision ist die große Einladung zu einem großen Paradigmenwechsel vom Mangeldenken und -verhalten in die eigene Fülle und ein Denken und Verhalten der Erfüllung zu gehen. 

Das Kennzeichen der Lebensvision und/oder Paarvision ist, dass man sich schon heute konkret Gedanken dazu macht, wie es denn in der Zukunft einmal aussehen soll, im eigenen Leben. Dein Leben gehört Dir. Sonst niemandem. Du bist dafür verantwortlich. Nur Du kannst Dein Leben so leben, wie es Dir gefällt und zutiefst innerlich entspricht.

Es bleibt aber nicht bei den Gedanken, denn ein zentraler Schritt besteht darin, den Wunschzustand innerlich schon jetzt sofort so zu erleben, als ob er eingetreten ist. Alle Gefühle des Wohlbefindens, die damit verbunden sind, sind im Hier und Jetzt real und entwickeln eine ganz hohe Kraft, die dazu führt, dass die innere Sehnsucht so groß ist und einem dabei hilft, das ersehnte Ziel auch zu erreichen.

Weil der innere Antrieb jetzt da ist, kommt man automatisch ins Tun und in die Umsetzung in Richtung Zielerreichung. 

Der Weg zum Ziel

Egal ob man für sich alleine oder als Paar eine Vision gibt: Es macht Sinn, sich einen festen Rahmen zu geben, in welchen Abständen man erneut darauf schauen möchte und sich wieder mit der Vision und den nun anstehenden Umsetzungsschritten beschäftigen möchte. Dabei hat man als Paar nicht nur die eigene Vision im Blick sondern auch die gemeinsame und die des Partners. 

Es kann hilfreich sein, sich anfangs vielleicht tatsächlich alle 14 Tage fest vorzunehmen, sich  zu treffen, um darüber zu reden. Das Dranbleiben ist wichtig für die Umsetzung. Da das ohne festen externen Rahmen oftmals irgendwann einschläft, ist es hilfreich, sich diesen festen Rahmen zu schaffen. Dies kann beispielsweise eine Community mit Gleichgesinnten sein.

Für eine Lebensvision macht es Sinn, diese von Hand auf schönem Papier zu schreiben. Es ist mittlerweile erwiesen, dass es eine besonders positive Wirkung auf die innere Verarbeitung des Geschriebenen hat, wenn man tatsächlich von Hand schreibt. 

Was ist ein Zukunftsbild?

Es beschreibt einen beispielhaften Tag in der Zukunft eines Menschen. Es ist ein entscheidender Teil, quasi der Höhepunkt der Lebensvision, mit dem der Mensch sich innerlich in genau das Bild, das er sich zukünftig wünscht, meistens in einer Meditation hinein begibt und es mit allen Sinnen in sich aufsteigen lässt, um es körperlich zu spüren.

Folge dem Leitstern

Ich übersetze die Lebensvision und den Paarplan, der eine Worteigenschöpfung von mir ist, als Leitstern, den wir selber uns an unser Firmament heften können. Er leitet uns sicher durch unser Leben, vor allem auch in der Dunkelheit und hilft uns, unser Ziel sicher zu finden und zu erreichen.

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Was ist nun eigentlich eine Bucketlist/ Löffelliste?

Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet:

“Kick the bucket“ und bedeutet in etwa: „Den Löffel abgeben“. 

 Dabei handelt es sich um eine to-do-Liste mit Dingen, die man in seinem Leben gerne noch einmal tun oder erreichen möchte. 

Ausschlaggebend sind hier vor allem zwei Filme aus Frankreich und Amerika: “Das Beste kommt noch” bzw. “Das Beste kommt zum Schluß”.

Zwei Männer, in tiefer Freundschaft verbunden, wissen, dass einer von beiden bald sterben wird. Einer hat eine Liste. Ein kleiner Zettel, den er für sich geheim geschrieben hat, bekam von ihm den Namen: Löffel-Liste, weil er alles darauf geschrieben hat, was er gerne noch erledigen und erleben will, bevor er endgültig den Löffel abgibt.

Jack Nicholsen ist sein Krankenhaus- Zimmernachbar. Er ist ebenfalls sterbenskrank und bekommt das mit. Er sorgt dafür, dass Morgan Freeman sich alle Wünsche erfüllen kann bevor er stirbt.

Es ist ein wunderschöner Film, bei dem es sich in beiden Varianten sehr lohnt, sie sich anzuschauen, weil sie sehr inspirierend sind. 

Inhalt der Liste

In einer Bucketlist schreibst Du alle Deine Ideen auf und lässt Deine ganzen Ziele, Wünsche und Träume einfach mal raus und bringst sie zu Papier. 

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Eine Reihenfolge ist dabei nicht nötig, da Du alles so aufschreibst, wie es Dir einfällt. Die Liste kannst Du jederzeit ergänzen und Sachen abhaken die Du erledigt hast. 

Sie ist eine große Einladung zum Träumen und eine ganz große konkrete Wunschliste. Diese Wunschliste schreibst Du allerdings nicht an den Weihnachtsmann sondern an Dich selbst. Sie schenkt Dir Inspirationen, wenn Du nach neuen Herausforderungen in Deinem Leben suchst. Sie gibt Dir die Motivation, Dein Leben bunt und erfüllt zu leben und Dir Deine Träume zu verwirklichen.

Es gibt hierbei große und kleine Träume und Ziele. 

Hierbei gibt es große Unterschiede, je nachdem wer sie verfasst. 

Gemeinsamkeit mit der Lebensvision

Hinter einer Bucketlist steht ebenfalls die Idee sich mit dem eigenen Leben zu befassen und sich Ziele zu setzen, die man erreichen will. Diese Ziele sind meistens ganz konkret formuliert und tatsächlich umsetzbar. 

Schon das Schwelgen in den eigenen Träumen und Wünschen und die konkrete Planung und Umsetzung sorgen für viele innere Glücksmomente.

Eine Bucketlist hat immer was Spielerisches und Leichtes an sich. Sie ist eine Mischung aus Wunsch- und Ziel- Liste. 

Sie ist eine Liste mit Dingen, die man in der Regel vor seinem Tod erlebt haben möchte. 

Unterschiede?

Sie basiert nicht auf der Vernunft, sondern auf allem was man schon immer mal machen wollte und was Spaß macht. 

Das Leichte und Spielerische macht ihren Reiz und Charme aus.

Erreicht man ein Ziel, ist es gut. Erreicht man es nicht, ist es auch gut. 

Man nimmt sich alles sehr konkret vor, wie zum Beispiel: ein bestimmtes Land, einen bestimmten Ort zu bereisen, um dort ganz konkrete Sehenswürdigkeiten zu besuchen oder Dinge zu erleben. 

Dies gilt auch für die Kreativität. Hier nimmt man sich vor, beispielsweise ein ganz konkretes Musikstück auf einem ganz konkreten Instrument zu erlernen, welches man noch nie gespielt hat.

Man kann sich konkret vornehmen, einmal in seinem Leben Heuschrecken zu essen, ein bestimmtes soziales Engagement zu entwickeln, eine bestimmte Sportart auszuprobieren oder bei einem bestimmten Fußballendspiel in ein bestimmtes Land zu reisen und im Stadion dabei zu sein.

Vielleicht mag man Action und Abenteuer? 

Oder einfach nur Spaß, wie beispielsweise verkleidet außerhalb von Karneval im Theater oder bei einer Modenschau aufkreuzen?

Es können natürlich auch konkrete Ziele sein, wie: “Dem eigenen Chef endlich mal die Meinung sagen!”.

Viele Bucketlisten beziehen sich auf Dinge, die man vor seinem Ableben unbedingt mal gemacht haben will, Orte, Bücher, die man noch lesen, Filme die man noch sehen will, Lebensziele, die man erreicht haben will und Dinge, die man als Paar oder Familie erlebt haben möchte. 

Während die Bucketliste etwas ist, das man bei einem gemütlichen Glas Wein auch in geselliger Runde problemlos erstellen kann, fehlt schlußendlich die Verbindlichkeit, sie  umzusetzen. Es geht immer um einzelne punktuelle Dinge, die man sich gönnt und Schritt für Schritt verwirklicht.

Eine Bucketlist veröffentlicht man problemlos und freut sich, wenn man mit anderen darüber sprechen kann. Diese Mitmenschen inspirieren und helfen dann auch tatsächlich gerne dabei, dass sie wahr wird und unterstützen bei der Umsetzung. 

Sie bezieht sich tatsächlich auf sehr konkrete Dinge, die man auch konkret durch aktives Tun zeitnah erreichen kann, indem man damit einfach anfängt. 

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Bei einer Lebensvision ist es eher so, dass man sich den Webteppich des eigenen Lebens anschaut und das Muster ab sofort so webt, wie man es sich für die komplette Zukunft erträumt. Man webt die Farben und Muster dauerhaft ein, die man sehen und mit denen man sich dauerhaft wohlfühlen möchte.

Mit der Lebensvision stimmt man sich also dauerhaft um, von einem Leben, das man nicht  als optimal erlebt, hin zu einem Leben, das man optimal erleben möchte.

Es geht hier nie um eine punktuelle Veränderung und Verbesserung, sondern um eine allumfassende, also alle Lebensbereiche umfassende Veränderung, indem man sich allen Lebensbereichen widmet und seine aktuelle Komfortzone verlässt, um sie spielerisch in allen Lebensbereichen dauerhaft zu erweitern und kontinuierlich neue Erfahrungen zu sammeln und den Wunschzustand so schnell als möglich zu leben. 

Man verändert nicht alles auf einmal sondern geht dabei planvoll nach Prioritäten vor.

Fazit

Aus meiner Sicht ist es so, dass in einer guten Lebensvision eine gute lange Bucketlist unbedingt  ihren Platz hat. Sie ist aus meiner Sicht ein entscheidender und wichtiger Teil von ihr, denn es ist der Teil der Umsetzung, in dem man sich ausprobieren und spielerisch Neues in sein Leben hinein holen kann. Man kann hier schnell Erfolgserlebnisse erzielen, die man so dringend benötigt, um die Angst vor dem Neuen und Unbekannten zu überwinden, die uns oftmals davon abhält in die Veränderung zu gehen. 

Bei der Bucketlist findet keine Auseinandersetzung mit den Hindernissen und Blockaden eine Rolle. Bei der Lebensvision bzw dem Paarplan schon. Die Lebensvision bzw der Paarplan ist ressourcenoritentiert und lebensbejahend. Blockaden und Hindernisse in Form von biografischen Themen jeglicher Art finden hier ihren Raum und können geklärt und dauerhaft beseitigt werden um den Weg frei zu machen für neue Wege und Verhaltensweisen.

Liebe Grüße, Deine Evelyn

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